Moin...Moin....

So lautet die Begrüßung in Norddeutschland bei der Bevölkerung an der Küste. Diese etwas ungewöhnliche Art der Begrüßung erfuhren der Ehrenpräsident des Europäischen Militär- Fallschirmsprungverbandes (EMFV) S.K.u.K.H. Karl von Habsburg und die beiden Vizepräsidenten des EMFV - Offiziersstellvertreter (OStv) Christian Huber und Oberfeldwebel der Reserve (OFw d.R.) Adi Schömer - aufgrund einer Einladung zum Marinefliegergeschwader 3 „Graf Zeppelin“( MFG 3 „GZ“) der Deutschen Bundeswehr. Leider konnte EMFV Präsident Gérard Fritz nicht anwesend sein.

Anlaß war die geplante Ehrenverleihung des EMFV Sprungabzeichens an Flottillenadmiral Wolfgang Kalähne, Kommandeur aller Marineflieger der Bundeswehr, verbunden mit einem Informationsbesuch über die Ölschadensüberwachung in der Nord- und Ostsee durch Marineflieger des MFG 3 „GZ“ und einem „Open Sea Training“ für alle Militär- und Polizei- Flugzeugbesatzungen in der Bundesrepublik.

Nach einer achtstündigen Fahrt erreichten wir den Marinefliederhorst Nordholz an der Nordseeküste ca. 25 km südlich von Cuxhaven. Dort wurden die drei EMFV Präsidiumsmitglieder durch das EMFV Mitglied und aktiven Soldaten Stabsbootsmann Reinhard Lill (StBtsm) in der Unteroffiziersmesse des MFG 3 „ZG“ begrüßt. Anschließend gab es ein traditionelles Seefischessen mit frisch gefangenen Fisch, direkt vom Fischkutter. Zum Abschluß erhielt noch jeder der Gäste eine Gläschen „Torpedo - Öl“ zum nachgießen. „Torpedo – Öl“ ist eine typische „Marinespezialität für Seefahrendes Personal“.

Am zweiten Tag erfolgte die Verleihungszeremonie mit einem anschließenden gemeinsamen Mittagessen in der Unteroffiziersmesse des MFG 3 “GZ“ mit S.K.u.K.H. Karl von Habsburg, Flottillenadmiral Wolfgang Kalähne und dem stellvertretenden Kommodore des MFG 3 „GZ“ Fregattenkapitän Schmidt.

Während der Verleihungszeremonie an Flottillenadmiral Wolfgang Kalähne, wurde auf Präsidumsbeschluss des EMFV an S.K.u.K.H. Karl von Habsburg das Kommandeurskreuz des EMFV feierlich verliehen. S.K.u.K.H. Karl von Habsburg hat sich im besonderen Maße auf nationalem und internationalem Gebiet für den EMFV verdient gemacht.

Danach gings zur Lehrgruppe „Überleben auf See“ des MFG 3 „GZ“. In dieser speziellen Lehrabteilung werden alle Flugzeugbesatzungen der Bundeswehr, des Bundesgrenzschutzes und der Polizei auf mögliche Wasserlandungen- und dem Verhalten nach einer Wasserlandung in der offenen See, dem so genannten „Open Sea Training“, im Meer trainiert. Dabei unterscheidet man die Lehrgänge in:

1. Training für Strahlflugzeugführer / Jetpiloten
2. Training für Besatzungen von Propellermaschinen und
3. Training von Besatzungen von Hubschraubern.

Nach jeweils einwöchigem Lehrgang und dem Training an verschiedenen Flugzeugattrappen ( METS – Unterwasserausstiegstrainer) im Wasser der Ausbildungshalle, erfolgt das Abschlusstraining auf offener See. Dieses fordernde Training müssen alle Flugzeugbesatzungen bzw. Fliegendes Personal turnusmäßig in Zeitabständen zwischen 2- und 5 Jahre absolvieren. Körperlich Fitness ist hier angesagt.
Leider musste S.K.u.K.H. Karl von Habsburg am Abend wieder zurück nach Salzburg und StBtsm Reinhard Lill verabschiedet S.K.u.K.H. in der Unteroffiziersmesse des MFG 3 „GZ“. Mit dem Kommodorewagen des MFG 3 „GZ“ wurde S.K.u.K.H. anschließend zum Flughafen nach Bremen chauffiert.

Am Dritten Tag hieß es „Früh aufstehen“ und warm anziehen. Mit dem Bus fuhr man zum Marineschiff „Wangerogge“ , welches im Hafen von Cuxhaven an der Pier (Hafenmole) lag. Sogleich ging es an Bord. An Bord wurden die Südländer Christian Huber und Adi Schömer herzlich begrüßt und in das Verhalten an Bord eines Marineschiffes eingewiesen.

Danach gab es ein Bordfrühstück und ein Muck – Kaffee / Haferl Kaffee. Oberstabsbootsmann Rolf Fremdgen wies die „Südländer“ während des Auslaufens in das Hafengelände von Cuxhaven ein. Nach einer dreiviertelstündigen Seefahrt erreichten wir das Übungsgelände in der Nordsee bei Cuxhaven.

Über Bordlautsprecher wurden die Lehrgangsteilnehmer aufgefordert, Ihren Kälteschutzanzug anzuziehen. Danach erfolgte eine Einweisung in den Ablauf des „Open Sea Trainings“ und die Lehrgangsteilnehmer sprangen dann Gruppenweise in die 4 Grad kalte Nordsee. Danach war es Aufgabe, in eine Rettungsinsel zu klettern. Dabei unterscheidet man je nach Flugzeugtyp und Flugzeugbesatzung zwischen Einmann- und 6 Mann – Rettungsinseln.

Zuerst müssen diese Rettungsinseln natürlich aufgeblasen werden. Die Rettungsinseln werden in den Flugzeugen mitgeführt und von den Besatzungen nach dem Aussteigen aus der Maschine im Wasser aktiviert. In diese Rettungsinseln müssen sich die Besatzungen retten und auf Ihre Rettung aus der Luft oder mittels Schiff warten. So eine Rettung kann unter Umständen auch mehrere Tage dauern. Während unseres „Open Sea Trainings“ waren natürlich die Rettungsboote und das Mutterschiff, die Wangerooge , in der Nähe.